Unsere Konsumgüter widerspiegeln unseren Lebensstil, und alles landet früher oder später im Abfall. Eine Möglichkeit, diesen zu reduzieren und Güter besser auszunutzen, besteht im Teilen oder neudeutsch: Sharing. «Die starke Vernetzung vieler Leute über Smartphones und Internet ermöglicht heute neue Formen des Teilens», sagt Sozialpsychologe Friedel Bachmann von der Universität Zürich, der zu kollaborativem Konsum forscht. «Das grösste Energiesparpotenzial beim Teilen unter Privatpersonen liegt im Bereich Mobilität», sagt er. Aber auch das Teilen von Alltagsgegenständen könne Abfall und Energie sparen – sofern dazu nicht weite Strecken zurückgelegt würden. Interessant findet er etwa das Projekt Pumpipumpe. Dabei klebt man auf seinen Briefkasten Sticker von Gegenständen, die man besitzt und verleihen würde: etwa einen Bohrer, ein Waffeleisen oder eben eine Velopumpi. Bereits mehr als 18 000 Haushalte nehmen weltweit am Projekt teil.
«Wie viel dabei tatsächlich eingespart wird, hängt von der Masse an Leuten ab, die ein Projekt erreicht, und vom Energieaufwand der Tauschvorgänge», sagt Bachmann. Aber er nimmt an, dass kollaborativer Konsum auch indirekt etwas bewirkt. Dass er nämlich Leute dazu bewegen kann, ihr Konsumverhalten und ihren Lebensstil auch in anderen Bereichen zu überdenken.
Forschungsprojekt: «Kollaborativer Konsum:
Hype oder Versprechen?» (NFP 71)
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